Aus Freising an die Küste


Veröffentlicht/Getraut am 20. Juni 2014 | Kategorie(n): Trauungen 2014

Freitag, 20. Juni 2014. Der Tag begann wenig verheißungsvoll. Sturm und Regenschauer beherrschten die Wetterlage, also ein richtiges „Schietwetter“. Es war kurz nach 9:00 Uhr, als Leuchtturmwärter Hartmut Pinkall gegen die Wetterkapriolen ankämpfte, um neben den zwei obligatorischen Leuchtturmflaggen, der Niedersachsen- und der Hochzeitsflagge, noch eine dritte, die bayerische Staatsflagge aufzuziehen. Damit war für alle Flaggenkundigen klar, aus welchem Landesteil Deutschlands unser heutiges Brautpaar angereist war. Evelyn Thalmair und Matthias Köhler, beide aus einem kleinen Städtchen im Landkreis Freising, zeigten sich beim Eintreffen am „Kleinen Preußen“ von den äußeren Bedingungen völlig unbeeindruckt. Ihre Gedanken waren einzig und allein darauf fokussiert, dass mit dem heutigen Tag ihr bisheriges Single-Dasein enden würde und eine glückliche Zukunft als Eheleute vor ihnen liegen wird. Für beide schließt sich am Wremer Tief ein Kreis, denn auf dem „Kleinen Preußen“ hatte der Bräutigam, gebürtig in Cuxhaven, seiner jetzigen Braut einst einen Heiratsantrag gemacht. Somit sollte der „Kleine Preuße“ auch der Ort Ihrer standesamtlichen Trauung sein.

Beide hatten sich bei einem gemeinsamen Seminar in München kennen und lieben gelernt und werden , wie schon bisher, auch künftig im Freistaat Bayern ihre gemeinsame Zukunft gestalten. Nachdem die Standesbeamtin, Frau Bianca Marjenhoff, die zahlreich erschienenen Gäste auf das begrenzte Raumangebot im Turm verteilt hatte, stellte sie die drei wohl entscheidenden Fragen an das Brautpaar: Erstens: „Haben Sie Ihre Ringe dabei?“ Zweitens: „Hat sich etwas ereignet, was ihrer heutigen Eheschließung entgegensteht?“ und drittens: „Ist es Ihr freier Wille, die gemeinsame Ehe einzugehen?“ Alle Fragen wurden zur vollen Zufriedenheit der Standesbeamtin beantwortet, und somit konnte sie die ihr anvertrauten Ringe für die Heiratswilligen freigeben. Die große Anzahl der mitgereisten Familienangehörigen und Freunde bedachten dies mit großem Applaus. Der Jüngste in diesem Kreis, Elias, war ganze acht Wochen alt, währen die älteste Teilnehmerin auf stolze 82 Lebensjahre zurückblicken konnte. Eine besondere Verbundenheit zum Trauungsort brachten die Anwesenden dadurch zum Ausdruck, dass fast alle den Sticker vom „Kleinen Preußen“ an ihrer Kleidung trugen. Den weiteren Tagesverlauf wird das frisch vermählte Ehepaar Köhler in Butjardingen verbringen, wo sie bereits seit Montag Quartier bezogen hatten.