Was für ein Kontrast! Gestern noch war die Wurster Nordseeküste fest in der Hand eines
gewaltigen Sturmtiefs und heute, am 06. Juli 2023, an diesem so wichtigen Tag für das Brautpaar, nur noch ein laues Lüftchen und ein fast blauer Himmel. Also die besten Voraussetzungen für Beate und Andreas im Leuchtturm Kleiner Preuße den Bund fürs Leben zu beschließen.

Beide haben sich vor sechs Jahren kennengelernt und laut Aussage des Bräutigams hat es sofort zwischen ihnen „wumm“ gemacht. Eigentlich sollte ihre Hochzeit am Datum ihres Kennenlernens stattfinden, was jedoch an Terminkollisionen scheiterte. Somit wurde umdisponiert und der Hochzeitstag in den gemeinsamen Urlaub verlegt, den das Brautpaar in Wremen gebucht hatte.
Beide teilen die Leidenschaft zu einem Urlaub an der See. Somit war klar, die Trauung muss auf einem Leuchtturm stattfinden. So wurde der Kleine Preuße schnell die erste Wahl.
Die Trauung wurde von der Standesbeamtin Bianca Marjenhoff in gewohnt lockerer und entspannter Atmosphäre vollzogen, so dass bei dem Brautpaar ihr gegenseitiges Ja-Wort leicht über die Lippen kam.

Am Samstag werden die nun frisch vermählten Eheleute die Rückreise in das Städtchen Hilden in NRW antreten. Dort wird es dann die offizielle Hochzeitsfeier mit der ganzen Familie und Freunden geben.

Der Kleine Preuße hat uns in unserem ersten gemeinsamen Urlaub hier schon so gut gefallen, dass wir ihn zu Hause als großes Bild auf Leinwand hängen haben. Darum war es für uns schon lange klar, dass wir auf dem Leuchtturm heiraten wollten. Nach fünf gemeinsamen Jahren hat Yvonne im Januar 2023 „Ja“ gesagt und die Planung für unsere Hochzeit konnte beginnen. Anfang Mai war dann dank der tatkräftigen Unterstützung durch die beteiligten Standesämter und den Heimatkreis Wremen alles geklärt. Zur Hochzeit haben wir unsere Eltern, unseren Sohn, Freunde und unsere kleine, rumänische Hundedame Abby mitgebracht.

Uns verbindet die gemeinsam entdeckte Leidenschaft für Camping und wir waren mit dem Wohnmobil in den letzten Jahren viel unterwegs. An Wochenenden fahren wir durch Deutschland und Holland. Wir haben aber auch schon größere Touren nach Italien, Frankreich und Spanien unternommen.
Eigentlich kann jetzt in der Ehe nichts mehr schiefgehen. Wir haben uns im begrenzten Raum des Wohnmobils immer gut verstanden. Außerdem arbeiten wir beide im Home Office und harmonieren auch dabei gut. Die Feuertaufe im Beisammensein haben wir dann während der Pandemie bestanden.
Nach der Trauung geht es noch auf die Südpier am Kutterhafen, da gibt es zur Feier des Tages Fischbrötchen. Morgen brechen wir in unsere „Blitzflitterwochen“ auf und werden vier Tage auf Ibiza verbringen, bevor die Arbeit uns wieder zurückruft.

Der „Kleine Preuße“ steht unmittelbar am Rande des Nationalparks Wattenmeer, in Wremen an der Wurster Nordseeküste. Er ist ein beliebter Besuchermagnet und bei Trauwilligen sehr beliebt. So auch bei Kathrin und Christian, die mit dem fünfjährigen Sohn Paul zum Leuchtturm gekommen waren, um dort sich dort trauen zu lassen.

Aber von vorn:
Kathrin und Christian kennen sich seit 2016. Hochzeit war kein Thema und nach der Geburt ihres Sohnes Paul waren sie ohnehin dauerhaft miteinander verbunden. Nachdem ein Urlaub in Wremen anlässlich des 40. Geburtstages der Braut gebucht war, reifte nun doch die Idee, verheiratet aus dem Urlaub zurückzukommen. Es klappte mit einem Termin für die Trauung in der Außenstelle des Standesamt Wurster Nordseeküste im Leuchtturm „Kleiner Preuße“. Dass alles richtig angedacht war, zeigte sich auch bei der Hochzeit von Freunden, die Mitte Mai stattfand, als Kathrin den von der Braut geworfenen Strauß gefangen hat.

Die Hochzeit im Kleinen Preußen fand im kleinsten Rahmen statt: Nur das Brautpaar und Sohn Paul. Daheim weiß niemand von der Trauung und Paul wurde auch erst informiert, als sie am Urlaubort angekommen waren. Eine reine Sicherheitsmaßnahme, damit er sich nicht mit der Neuigkeit und vor lauter Freude „verbabbelt“, wie man in seiner Heimat sagt.

Der Heimatkreis und das Leuchtturmteam wünschen Kathrin, Christian und Paul alles Gute für den gemeinsamen Lebensweg.

Das können nur die Felsenpinguine besser, die Meister der Fernbeziehung auf die extreme Tour. Nach zwölf Jahren Wochenendbeziehung haben sich Petra und Dorian am Freitag vor Pfingsten das Ja-Wort gegeben. Und das klammheimlich. Weder die sechs erwachsenen Kinder aus den jeweils früheren Ehen noch andere Familienmitglieder waren eingeweiht.

Dazwischen liegen weit mehr als 100.000 km, die der Schlosser aus dem hessischen Hinterland und die Krankenschwester aus der Voreifel auf ihren Hin- und Herfahrten zurückgelegt haben. Erst seit Ende 2022 ist Schluss damit: Beide verkauften ihre Häuser, wechselten den Wohnort und zogen in ein gemeinsam gekauftes Haus in der Voreifel. Das Zusammenleben hatten sie da schon lange auf aller kleinstem Raum erfolgreich geübt, nämlich in den vielen gemeinsamen Urlauben im Wohnwagen in Cuxhaven-Sahlenburg. Bei ihren Ausflügen nach Wremen stand für Petra und Dorian schnell fest: Wenn wir mal heiraten, dann im Kleinen Preußen! Diesen Wunsch haben sie sich nun erfüllt. Einziger Wermutstropfen: Hündin Tessa, die als einziges (vierbeiniges) Familienmitglied dabei sein sollte, musste leider kurz zuvor wegen einer schweren Erkrankung eingeschläfert werden.

Einen Trost für die Familie gibt es aber. Im Sommer holen Petra und Dorian ihre Feier nach. Für die gibt es dann gleich drei Anlässe: Heirat, Haus- und Garteneinweihung und eine jecke Zahl. Beide zusammen werden dieses Jahr 111 Jahre alt. Davor geht es für die Frischvermählten auf Hochzeitsreise. Geflittert wird über Pfingsten auf die Insel Neuwerk.